Fehlzeiten-Report 2017: Wann ist man schlecht drauf und wann hat man eine Krise?

"Private Konflikte" wurden in einer großangelegten Studie am häufigsten als Grund für Belastungen und Krisen genannt. Der Anteil der Menschen mit kritischen Lebensereignissen steigt mit zunehmenden Alter. (Foto: Counselling)

Laut einer Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK war die Hälfte der Erwerbstätigen von einem kritischen Lebensereignis betroffen. Private Krisen haben dabei Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Ein Video klärt auf, wann ein Mensch eine Krise erlebt. 

Eine schwere Krankheit oder der Tod eines nahen Angehörigen – eine Krise beeinflusst die Berufstätigkeit der betroffenen Menschen erheblich. So fühlt sich jeder zweite Betroffene in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt oder geht krank zur Arbeit. Zu dieser Erkenntnis ist das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in einer repräsentativen Befragung von 2.000 Beschäftigten gelangt.

Prävention nicht nur am Arbeitsplatz

„Etwa die Hälfte der Erwerbstätigen war in den letzten fünf Jahren von einem kritischen Lebensereignis betroffen. Die Folgen sind für Beschäftigte und Arbeitgeber gravierend“, so Helmut Schröder, Stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Die AOK betont, dass Prävention nicht nur am Arbeitsplatz stattfindet, sondern alle angeht. Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes betont in diesem Zusammenhang, dass dieser Sachverhalt im Präventionsgesetz noch klarer definiert werden muss. „Vor allem die Kommunen müssen stärker in die Pflicht genommen werden.“, führt er an.

[su_note note_color=“#eaefd0″ text_color=“#black“]Weitere Informationen zum Buch “Fehlzeiten-Report 2017” finden Sie auch unter: http://www.wido.de/fzr_2017.html.[/su_note]

Laut einer aktuellen Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) kommen bei den 2.000 befragten Beschäftigten am häufigsten Konflikte im privaten Umfeld (16 Prozent), eine schwere Erkrankung von Angehörigen (zwölf Prozent) und finanzielle Probleme (elf Prozent) vor. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Betroffenen an: Etwas mehr als ein Drittel der Beschäftigten unter Dreißig berichtet über kritische Lebensereignisse, bei den 50- bis 65-Jährigen sind dies schon fast zwei Drittel. Jüngere Erwerbstätige berichten neben privaten Konflikten auch über finanzielle oder soziale Probleme, während bei älteren Erwerbstätigen Krankheit, Altern oder der Tod des Partners eine größere Rolle spielen.

Trotzdem zur Arbeit

Diese kritischen Lebensereignisse belasten die Gesundheit der Betroffenen und beeinflussen auch die Berufstätigkeit. So berichten 58,7 Prozent von körperlichen und 79 Prozent von psychischen Problemen. In der Folge fühlten sich mehr als die Hälfte der Befragten durch die Krise in der eigenen Leistungsfähigkeit in ihrem Berufsleben eingeschränkt.

Ähnlich viele Menschen geben an, trotz einer Erkrankung in diesem Kontext zur Arbeit gegangen zu sein (48,8 Prozent). Mehr als ein Drittel fühlte sich aufgrund des kritischen Lebensereignisses unzufrieden mit der Arbeit (37,3 Prozent) oder hat sich häufiger krank gemeldet (34,1 Prozent). (aok/wido/betriebundarzt)

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