Arbeitsmarkt: Wiedereingliederung psychisch Erkrankter

"Die Wiedereingliederung von Arbeitnehmern mit psychischen Erkrankungen erfordert sehr viel Fachkompetenz und Fingerspitzengeühl.", sagt Dr. Turgay Göksu. Der Inhaber des Betriebsarztzentrums Rhein-Neckar wird auf der Tagung der Universität Leipzig über die betriebsärztliche Erfahrungen bei der Wiedereingliederung von psychisch Erkrankten vortragen.

“Return to Work” heißt eine Tagung an der Universität Leipzig. Experten diskutieren über erfolgreiche Interventionen, Erfolgsfaktoren und Praxiserfahrungen zur Wiedereingliederung psychisch kranker Menschen. Turgay Göksu wird seine Erfahrungen aus betriebsärztlicher Praxis vortragen.

Eine Studie des Robert-Koch-Instituts aus 2015 zeigt, dass 22 Prozent der Männer und 33,3 Prozent der Frauen im erwachsenen Alter zumindest zeitweilig unter voll ausgeprägten psychischen Erkrankungen gelitten haben. Wenig überraschend, dass die Frage nach der Wiedereingliederung von psychisch erkrankten Menschen in den Arbeitsmarkt von großer Bedeutung ist.

Barrieren und Gelingensfaktoren

Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) aus 2015 stellte fest, dass psychisch schwerkranke Menschen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden (pdf). Von den Patienten mit einer schizophrenen Störung gehen zum Beispiel europaweit lediglich 10 bis 20 Prozent einer regelmäßigen Erwerbstätigkeit nach, ein beträchtlicher Teil arbeitet unter beschützten Bedingungen, heißt es zur Studie.

Wie kann die Wiedereingliederung psychisch erkrankter Menschen gelingen? Wie wirksam sind die bisherigen Interventionen und Maßnahmen? Was sind die Barrieren und Gelingensfaktoren, um die Betroffenen erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt einzugliedern? Diese und weitere Themen diskutieren Fachexperten auf der Tagung “Return to Work – Wiedereingliederung bei psychischen Erkrankungen” an der Universität Leipzig.

Dr. Göksu: “Fachkompetenz und Fingerspitzengefühl”

Dr. Turgay Göksu, Inhaber des Betriebsarztzentrums Rhein-Neckar wird dabei ebenfalls einen Vortrag halten. Er wird über die Erfahrungen aus dem Praxisalltag eines Betriebsarztes berichten. Die Erkenntnisse aus der Forschung kann er bestätigen. Er beobachtet ebenfalls, dass die psycho-mentalen Belastungen in der Arbeitswelt zunehmen. Mehr noch: jeder kann davon betroffen sein – unabhängig von Sozialstatus und Bildungsstand. “Die Wiedereingliederung von Arbeitnehmern mit psychischen Erkrankungen erfordert sehr viel Fachkompetenz und Fingerspitzengefühl.”, weiß er von seinem Alltag als Betriebsarzt zu berichten.

Wie wichtig die Arbeitsmedizin in dieser Frage ist, betonten die Autoren der Studie der DGPPN aus 2015 ebenfalls. Gleichzeitig müssen die Arbeitgeber umdenken und geeignete Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen, führten sie an und wiesen des Weiteren darauf hin, dass Anreize für Unternehmen hier die gewünschten Effekte bringen können.

[su_box title=“INFOS ZUR TAGUNG ‚RETURN TO WORK'“ box_color=“#b7cd41″]„Return to work“: Berufliche Wiedereingliederung bei psychischen Erkrankungen

26. Januar 2018, 13.00-16.30 Uhr

Kleiner Hörsaal Carl-Ludwig-Institut, Liebigstraße 27, Leipzig

HINWEIS: Veranstaltungsinfos auf Facebook[/su_box]

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