Bericht 2016: 133 Milliarden Euro Verlust durch Arbeitsunfähigkeit

Der Bericht "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" bietet umfassendes Statistikmaterial über Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und Verrentungen. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Leiharbeit.

Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fielen 2016 etwa 675 Millionen Erwerbstage durch Arbeitsunfähigkeit aus. Dies führte zu einem Produktionsausfall von rund 75 Milliarden Euro. Der deutschen Volkswirtschaft gingen damit rund 133 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung verloren.

Der statistische Jahresbericht „Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz“ (SUGA) gibt einen umfassenden Einblick über die Unfallentwicklung und Anzahl der Berufserkrankungen. Mit 22.320 Fällen stieg die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten im Jahr 2016 um 23,7 Prozent an. Zwar stieg die Zahl der Arbeitsunfälle auf knapp 960.000, aufgrund der steigenden Beschäftigung sank jedoch die Unfallquote pro 1.000 Vollarbeiter leicht und liegt bei rund 23 Unfällen.

 

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Im Jahr 2016 war jeder Beschäftigte durchschnittlich 17,2 Tage arbeitsunfähig. Ein Vergleich zum Vorjahr ist allerdings nicht möglich. Die Bezugsgröße hat sich verändert. Für die Berechnung der Mitgliederzahlen in der gesetzlichen Krankenversicherung wurden erstmals Mitgliedsjahre herangezogen. Ein Mitgliedsjahr bedeutet, dass eine Person zwölf Monate gesetzlich versichert war. Eine Person, die zum Beispiel durch Ausbildungsbeginn oder Saisonarbeit lediglich ein halbes Jahr versichert war, fließt mit einem halben Mitgliedsjahr in die Berechnungen ein.

Insgesamt flossen die Arbeitsunfähigkeitsdaten von rund 29 Millionen gesetzlich Versicherten in die Berechnungen ein. Nach wie vor hat die Diagnosegruppe „Muskel-Skelett-Erkrankungen“ mit 22,8 Prozent den größten Anteil an den Ausfalltagen aufgrund von Krankschreibung. Die Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“ folgt mit 16,2 Prozent auf Rang zwei, während „Krankheiten des Atmungssystems“ Ursache für mehr als 13,5 Prozent waren.

Ursachen für Verrentung

Die Zahl der Verrentungen aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit blieb insgesamt stabil. Mit 174.000 Fällen in 2016 gab es lediglich einen Zuwachs von nur 0,6 Prozent. Dabei nahmen Verrentungen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen um etwa 1.500 Fälle (+7,2 %) deutlich zu. Mit 42,8 Prozent bleiben „Psychische und Verhaltensstörungen“ mit großem Abstand häufigste Ursache für eine vorzeitige Verrentung.

Die anerkannten Berufskrankheiten wuchsen um 23,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 22.320 Fälle in 2016 an. Ursache war die Aufnahme neuer Berufskrankheiten in die Liste der Berufskrankheiten im Jahr 2015. Allein für die neu aufgenommene „BK 5103 Hautkrebs durch UV-Strahlung“ gab es fast 3.000 neue Anerkennungen und 138 Rentenfälle. Dagegen sank die Zahl der Verdachtsanzeigen auf Berufskrankheit um rund zwei Prozent auf etwa 80.000.

2.576 Menschen an Berufskrankheiten gestorben

An den Folgen einer Berufskrankheit starben im Berichtsjahr 2.576 Menschen. Rund zwei Drittel dieser Todesfälle gehen auf den Umgang mit asbesthaltigem Material zurück. Insgesamt 873 Personen verunglückten 2016 bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin tödlich. Das waren rund neun Prozent weniger als 2015. Während die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle um etwa 15.000 auf fast 960.000 anstieg, sank die Unfallquote je 1.000 Vollarbeiter leicht von 23,3 in 2015 auf 23,2 in 2016. Die meldepflichtigen Wegeunfälle verzeichnen einen leichten Anstieg, wobei die Unfallquote je 1.000 Versicherungsverhältnisse mit 3,7 fast stabil ist.

Sicherheit und Gesundheit bei Leiharbeitern

Im seinem Schwerpunkt geht der SuGA – Berichtsjahr 2016 vertiefend auf die Leiharbeit ein. Dabei beleuchtet er die Arbeitsbedingungen und den Gesundheitszustand von Beschäftigten in Leiharbeit. Darüber hinaus stellt er verschiedene Instrumente vor, mit denen sich Leiharbeit in Verleih- und Entleihunternehmen sicher und gesund gestalten lässt. Kurzberichte über die Aktivitäten verschiedener Arbeitsschutzakteure wie der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), den Arbeitsschutzbehörden der Länder, den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung (UVT) sowie der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) und ein Überblick über das Unfallgeschehen bei Schülern runden den Bericht ab. (baua/betriebundarzt)

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Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Berichtsjahr 2016. Unfallverhütungsbericht Arbeit; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2017; ISBN: 978-3-88261-241-7, 198 Seiten, DOI: 10.21934/baua:bericht20171211. Eine Version im PDF-Format zum Herunterladen finden Sie hier.

Weitere Informationen unter www.baua.de/suga.

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