Frauen wenden mehr Zeit für unbezahlte Arbeit als Männer auf, so eine Studie des Bundesamts für Statistik. Eine Nobelpreisträgerin geht einen ungewohnten Weg, um begabte Wissenschaftlerin zu unterstützen.
Einer aktuellen Studie der University of Warwick, der Cass Business School der City, University of London und der University of Wisconsin in Oshkosh zeigt, was bisher allgemein bekannt ist: Frauen verdienen für die gleiche Arbeit weniger. In der Studie kommen die Autoren darüber hinaus zum Schluss, dass Frauen genauso so häufig höheres Gehalt haben wollen wie Männer, aber die Gehaltserhöhung ihnen seltener zugesprochen wird.
Es existieren objektive Gründe, warum einige Arbeitgeber ihren Mitarbeiterinnen nicht mehr Geld anbieten: beispielsweise die Zeitverwendung von Frauen. Laut den Daten des Bundesamts für Statistik wenden Frauen rund zehn Stunden mehr Zeit für unbezahlte Arbeit auf. Diese umfasst Tätigkeiten wie Haushaltsführung wie Kochen, Waschen oder Einkaufen sowie die Betreuung und Pflege von Kindern und anderen Haushaltsmitgliedern.
Nobelpreisträgerin für Biologie fördert Wissenschaftlerinnen auf besondere Weise
“Die unbezahlte Arbeit hat bei den Frauen einen fast doppelt so hohen Anteil am gesamten Pensum wie die bezahlte Arbeit. Allerdings hat sich bei ihnen in den letzten 11 Jahren die Dauer der Erwerbsarbeit von gut 13 auf etwas über 16 Stunden erhöht und die Dauer der unbezahlten Arbeit ist noch deutlicher gesunken: von 33 auf 29,5 Stunden. Dies liegt insbesondere an einem reduzierten Zeitaufwand für hauswirtschaftliche Aufgaben wie Kochen, Putzen und Wäsche waschen. Frauen wenden je Woche über 2,5 Stunden weniger Zeit für die Zubereitung von Mahlzeiten, die Reinigung der Wohnung, Textilpflege und ähnliches auf als 11 Jahre zuvor.”, heißt es in der Publikation des Bundesamts für Statistik (pdf).
Die Biologin und Nobelpreis-Trägerin Christiane Nüsslein-Volhard hat daher eine Stiftung gegründet, die an diesem Problem des Zeitbudgets von Frauen unmittelbar anknüpft. Begabten Wissenschaftlerinnen aus der experimentellen Naturwissenschaft und der Medizin erhalten Unterstützung und Förderung durch die Stiftung.“, beschreibt die Stiftung ihren Zweck. Damit knüpft sie an ein zentrales Problem mit Blick auf die Work-Life-Balance von Frauen, die auch in der Arbeitswelt präsent sein wollen.
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