Der Job ist der wichtigste Stressfaktor bei den Deutschen. Dabei ist der Stressspiegel bei den Unter-40jährigen am höchsten. Zum Ausgleich suchen Bundesbürger die Nähe der Familie. Die digitale Entspannung gehört ebenfalls zur Ausgleichsstrategie.
Deutschland ist gestresst. Sechs von zehn Erwachsenen hierzulande stehen unter Strom, fast jeder Vierte gibt sogar an, häufig gestresst zu sein. Das geht aus der aktuellen TK-Stress-Studie hervor, die die Techniker Krankenkasse (TK) bereits im Oktober 2016 in Berlin zusammen mit Ex-Fußballtrainer und Supermarktbesitzer Holger Stanislawski vorgestellt hat.
Wichtigste Stressfaktoren sind danach der Job (46 Prozent), hohe Eigenansprüche (43 Prozent), Termindichte in der Freizeit (33 Prozent), Straßenverkehr (30 Prozent) sowie die ständige digitale Erreichbarkeit (28 Prozent). Letztere betrifft vor allem die Berufstätigen: Drei von zehn Beschäftigten geben an, ihr Job erfordere, auch nach Feierabend oder im Urlaub erreichbar zu sein. Und bei ihnen liegt der Stresspegel besonders hoch. 73 Prozent leiden unter Stress, vier von zehn ‚Always on‘-Beschäftigten stehen unter Dauerdruck.
Mehrfachbelastung mit Blick auf langes Arbeitsleben
Der Stresspegel ist bei den Erwachsenen unter 40 tatsächlich am höchsten. Drei von vier Befragten stehen hier unter Druck, und nur fünf Prozent in dieser Altersgruppe haben keinen Stress (Bundesdurchschnitt: 14 Prozent). „In dieser Lebensphase kommt viel zusammen: Im Job werden die Karriereweichen gestellt, die Familie wird gegründet, und glücklicherweise sind die meisten in jungen Jahren so gesund, dass sich der Stress gar nicht so bemerkbar macht. Aber gerade angesichts der Mehrfachbelastungen und des langen Arbeitslebens, das noch vor ihnen liegt, ist regelmäßiger Ausgleich wichtig.“
Entsprechend stellt sich die Frage nach Gegenmaßnahmen: Wie entspannt sich Deutschland? Auch diesen Aspekt hat die Studie untersucht. Hobby, faulenzen, sich mit Freunden und Familie treffen stehen jeweils bei etwa sieben von zehn Befragten oben auf der Liste der liebsten Entspannungsstrategien. Spazieren gehen und Musik favorisieren jeweils sechs von zehn Erwachsenen, nur jeder Zweite treibt zum Ausgleich Sport. 36 Prozent engagieren sich ehrenamtlich, ein Drittel greift zur Flasche und entspannt mit Wein oder Bier. Nur 13 Prozent, Frauen deutlich häufiger als Männer, nutzen tatsächlich Entspannungsmethoden wie Yoga oder Autogenes Training.
Keine Empfehlung für Büroarbeiter
Auf Platz zwölf landet die digitale Entspannung. Knapp 30 Prozent der Befragten geben an, sie suchen bei Computerspielen oder in sozialen Netzwerken nach Ausgleich. „Zumindest für diejenigen, die schon ihren Arbeitstag vor dem Bildschirm verbringen, ist das keine Strategie, die wir empfehlen würden. Wenn man seinen Feierabend in der gleichen passiven Haltung vor dem flimmernden Bildschirm verbringt wie zuvor den Arbeitstag, ist das natürlich kein Ausgleich“, so TK-Chef Baas. (Techniker Krankenkasse / betriebundarzt)
[su_box title=“DOWNLOAD DER TK-STUDIE“ box_color=“#b7cd41″]Die Studie “Entspann Dich, Deutschland” – TK-Stressstudie 2016 kann hier kostenlos heruntergeladen werden.[/su_box]
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