Digitale Menschmodelle: Arbeitsschutz simulieren

Computergestützte Simulationen von Menschen helfen Ingenieuren, Konstrukteuren und Designern einen Arbeitsplatz zu planen, der die Gesundheit realer Menschen schützt. Jetzt gibt es zu diesem Thema einen spannenden Tagungsband. (Foto: geralt)

Dank leistungsstarker Rechner und fortgeschrittene Software können Ingenieure, Designer und Konstrukteure am Computer viele Simulationen durchführen. Beispielsweise den Menschen, um seine Gesundheit zu schützen.

Digitale Menschmodelle? Was ist das? Was sich zunächst sehr merkwürdig anhört, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als äußerst wichtig für den Arbeitsschutz. Digitale Menschmodelle, auch als DMM bezeichnet, ist eine computergestützte Simulation des Menschen. Sie hilft Konstrukteuren, Designern und Ingenieuren den Arbeitsplatz realer Menschen in Sachen Sicherheit und Gesundheit optimal zu gestalten.

Diese Technologie kommt beispielsweise in der Automobilindustrie oft zum Einsatz. Das Auto, das selbst mithilfe von Software entworfen wird, kann dank DMM überprüft werden, inwieweit der bisherige Entwurf den Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen genügt. Weitere  Beispiele sind Maschinen und Werkzeuge, die Menschen bedienen. Kurz: Digitale Menschmodelle können einen Beitrag leisten, um Produkte, Arbeitsmittel und Prozesse ergonomischer zu gestalten.

Internationales Symposium zu digitalen Menschmodellen

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) veranstaltete die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Ende Juni 2017 in Bonn-Bad Godesberg das fünfte „Internationale Symposium zu digitalen Menschmodellen“. Jetzt liegt der Tagungsband als baua: Bericht „Proceedings of the 5th International Digital Human Modeling Symposium“ vor. Er enthält die 26 wissenschaftlichen Beiträge aus den verschiedenen Schwerpunktbereichen des Themengebietes „Digitale Menschmodelle (DHM)“ – in englischer Sprache.

Digitale Menschmodelle reichen von einfachen Zeichnungsvorlagen bis hin zu komplexen und integrierten Design- und Analyse-Tools. Sie werden häufig in der Wissenschaft und Entwicklung verwendet, um charakteristische menschliche Faktoren frühzeitig in die Gestaltung neuer Produkte, Prozesse und Systeme einzubeziehen. Die Modelle unterstützen die ergonomische Bewertung neuer Produkt- und Arbeitsplatzdesigns durch die Modellierung von Anthropometrie, Haltungen und Bewegungen. Der Bereich der digitalen Ergonomie gehört deshalb auch zu den Arbeitsschwerpunkten der BAuA.

Anthropometrie und Biomechanik

Während des dreitägigen Symposiums fanden sechs Sessions statt, die sich unterschiedlichen Schwerpunkten widmeten. Sie befassten sich im Einzelnen mit der 3D-Animation von Modellen, der Erfassung und Simulation von Bewegungen, digitalen Menschmodellen für besondere Gruppen wie Ältere oder Leistungsgewandelte sowie zur Verformungsanalyse , der Anthropometrie und Biomechanik, Validierungsmethoden für digitale Menschmodelle sowie mit der industriellen Anwendung von digitalen Menschmodellen.

Damit gibt der Tagungsband in englischer Sprache auf rund 300 Seiten einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand im Bereich der digitalen Menschmodelle.

[su_box title=“BESTELLMÖGLICHKEIT DES TAGUNGSBANDS“ box_color=“#b7cd41″] „Proceedings of the 5th International Digital Human Modeling Symposium“; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2017; 292Seiten; DOI: 10.21934/baua:bericht20170816. Den baua: Bericht gibt es im PDF-Format unter www.baua.de/publikationen im Internetangebot der BAuA.[/su_box]

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