Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet. Doch darüber zu sprechen, ist nicht einfach. Das EAP – Employee Assistance Program ist eine Maßnahme von Unternehmen für ihre Beschäftigte, damit ihnen bei Belastungen und Krisen diskret und zuverlässig geholfen werden kann.
Psychische Erkrankung? Ich doch nicht..! Für manche schwer vorzustellen, sind psychische Erkrankungen weitverbreitet. In ihrer Studie zur Arbeitsunfähigkeit aus 2015 stellt die “Bundes Psychotherapeuten Kammer (BPtK)” fest, dass jeder siebte Arbeitsunfähigkeits-Tag auf psychische Erkrankungen zurückzuführen ist.
“Ein psychisch kranker Arbeitnehmer fehlte 2013 rund fünf Wochen pro Krankschreibungsfall (34,5 Tage). Dies ist deutlich länger als bei körperlichen Erkrankungen. Herz-Kreislauf-Kranke fehlten 21,3 Tage, Muskel-Skelett-Kranke 18,5 und Atemwegskranke 6,6 Tage.”, heißt es in der BPtK-Studie (pdf).
Lange Ausfälle durch psychische Erkrankungen
Auch der Dachverband der Betriebskrankenkassen gelangt für seine Versicherten zu einer ähnlichen Erkenntnis. In ihrer Studie “Gesundheitsatlas 2015 – Blickpunkt Psyche” hat der Krankenkassenverband die Daten seiner Mitglieder ausgewertet. Demnach sind 9,3 Millionen Versicherte psychisch erkrankt.
“Die Krankschreibungen dauerten durchschnittlich circa 40 Tage. Bei Depressionen fielen die Beschäftigten sogar 58 Tage aus. Keine andere Erkrankung (Krebserkrankungen, Kreislauf, Muskel-Skelett) führte zu so langen Ausfällen in den Unternehmen.”, kommentiert die Bundes Psychotherapeuten Kammer die Erkenntnisse aus dem Gesundheitsatlas 2015.
Die psychischen Erkrankungen sind sowohl eine persönliche Last für die Beschäftigten als auch eine Belastung für den Arbeitsablauf. Hier müssen Unternehmen ihren Beschäftigten Unterstützung aktiv anbieten. Über Krankheiten zu sprechen, kann allerdings eine schwierige Angelegenheit sein. Damit ist die Sorge über Nachteile im Berufsleben verbunden. Deswegen kommt es vor, dass psychische Erkrankungen nicht vorzeitig behandelt werden.
Mit EAP Schweigen überwinden
Das EAP – Employee Assistance Program stellt für die Beschäftigten eines Unternehmens eine wichtige Rampe dar, die hilft, diese Sorge möglichst früh zu überwinden. Unternehmen, die EAP anbieten, geben ihren Beschäftigten die Möglichkeit, im diskreten Umfeld Umstände und Ereignisse gegenüber Fachleuten anzusprechen, die sie persönlich und ihre Arbeit belasten. Wie funktioniert EAP – Employee Assistance Program?
Beschäftigte, die Stress, Burnout, Ängste, Beziehungsprobleme oder unter psychischen Krankheiten leiden, können eine telefonische Mitarbeiterberatung anrufen, die außerhalb des Arbeitgebers angesiedelt ist. Am anderen Ende der Leitung sitzen Fachleute, die das Anliegen entgegennehmen und es vielleicht sogar klären. Wenn weiterer Beratungsbedarf besteht, folgen persönliche oder telefonische Beratungsgespräche. Wird hiernach ersichtlich, dass der Beschäftigte weitere Unterstützung benötigt, folgt eine Psychotherapie.
Diskretion wichtigster Aspekt von EAP
Wichtigster Aspekt von EAP – Employee Assistance Program ist absolute Diskretion. Der Arbeitgeber wird anonymisiert über die getätigten Beratungsleistungen informiert. Darüber hinaus werden keine persönlichen Daten der Betroffenen an das Unternehmen übermittelt. Alle Beteiligten haben einen großen Nutzen: das Unternehmen hat in seinen Reihen gesunde und motivierte Mitarbeiter und den Beschäftigten wird frühzeitig geholfen, ohne dass sie soziale und ökonomische Nachteile befürchten müssen.
Nimmt der eigene Arbeitgeber am EAP – Employee Assistance Program teil? Um dies herauszufinden, haben Arbeitnehmer mehrere Anlaufstellen im Betrieb. Sie können sich an die Personalabteilung oder an die Fachkraft für Arbeitssicherheit wenden. Eine wichtige Anlaufstelle stellt der Betriebsarzt dar. In der Regel ist er über die verschiedenen Maßnahmen zur aktiven Unterstützung im Betrieb informiert oder kann die Informationen diskret einholen.
[su_box title=“INFORMATION FÜR ARBEITGEBER“ box_color=“#b7cd41″]Arbeitgeber, die EAP für Ihre Beschäftigten anbieten können, können sich an das Betriebsarztzentrum Rhein-Neckar wenden. Ihr Ansprechpartner ist Dr. Turgay Göksu (Tel.: 0621 572 346 40 oder E-Mail: info@b-rn.com][/su_box]
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