Gesundheitsbewusstsein: Baden-Württemberg anders als Nordrhein-Westfalen

Das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen unterscheidet sich nach Bundesland. Zu dieser Erkenntnis gelangt eine repräsentative Befragung im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) e.V.:

Das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen hat sich seit 2008 nicht verändert, zeigt aber große Unterschiede in den Bundesländern. Für ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein bieten sich Apotheken – und Betriebe.  

Gesundheit ist ein wichtiges Thema für die Deutschen – immer noch. Seit 2008 hat sich das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen kaum verändert. Einer repräsentativen Befragung von 3.415 Bürgern gaben 87 % an, sich regelmäßig zu bewegen und 84% setzen auf gesunde Ernährung. Fast ebenso viele trinken “wenig Alkohol” (81%), legen Wert auf Stressreduktion (74%) und sehen im Nichtrauchen (65%) weitere wichtige Maßnahmen der Gesundheitsprävention. Nur 17 Prozent besuchen Präventionskurse (17 %).

“Aber es gibt große regionale Unterschiede und Veränderungen: In Hamburg und Schleswig-Holstein trinken doppelt so viele Menschen täglich Alkohol wie in Thüringen. In Nordrhein-Westfalen wird am häufigsten und in Hessen am wenigsten geraucht. Die Brandenburger bewegen sich weniger, die Norddeutschen sind am sportlichsten“, sagte heute Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

NRW Bundesspitze beim Qualmen

Nach wie vor raucht jeder vierte Bundesbürger (28%). Am meisten gequalmt wird in Nordrhein-Westfalen (33%). In Hessen waren die Anti-Raucher-Kampagnen am erfolgreichsten: Hier reduzierte sich der Anteil der Raucher von 31% im Jahr 2008 auf aktuell 22%. Gegenläufig ist hingegen der Trend in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Hier rauchen heute mehr Menschen als früher (2008: 22%, 2017: 33%)

Bundesweit gaben 10% der Befragten an, täglich oder fast täglich Alkohol zu trinken. In Schleswig-Holstein und Hamburg schauen 18% so tief ins Glas. In Thüringen sind es hingegen nur 8%. Bewegung: Ein Viertel der Bundesbürger (26%) gibt an, täglich oder fast täglich mindestens eine halbe Stunde Sport zu treiben. Am meisten Bewegung haben die Hamburger und Schleswig-Holsteiner (31%). In Brandenburg sind es dagegen nur 19%.

Apotheken für mehr Gesundheitsbewusstsein

Der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt ist überzeugt, dass sich das Gesundheitsbewusstsein der Bundesbürger verbessern würde, wenn das Potenzial der Apotheken in der Vorsorge stärker genutzt würde. “Sie sind flächendeckend vor Ort und haben jedes Jahr über eine Milliarde niedrigschwellige Patientenkontakte. Damit lässt sich gute Aufklärungsarbeit leisten.“, kommentiert er die Studienergebnisse.

Jeder vierte Bundesbürger wünscht sich danach mehr Präventionsangebote von Apothekern. Besonders gefragt sind dabei Angebote zu Ernährung, Bewegung und zum richtigen Umgang mit Medikamenten. Drei von vier Befragten (74%), die sich mehr Vorsorgeangebote von Apotheken wünschen, sind auch bereit, dafür zu bezahlen. So gut wie alle (94 %) wünschen sich aber eine Finanzierung der Vorsorgeangebote durch die Krankenkassen.

Betriebe gut für Information und Motivation

Ein wichtiger Akteur für mehr Gesundheitsbewusstsein sind darüber hinaus die Betriebe. Schließlich verbringen die Bundesbürger einen großen Teil ihrer Zeit in den Unternehmen. Sie eignen sich daher gut für Information und Motivation der Mitarbeiter für gesunde Lebensführung und ein gesundes Arbeitsleben. Vor allem lassen sich ein Teil der Präventionsmaßnahmen dort gut integrieren. (abda/betriebundarzt)

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