Jahrelang gingen Wissenschaftler davon aus, dass Nachtschichten bei Frauen Brustkrebs auslösen können. Jetzt geben neue Studien Entwarnung.
In Dänemark hatten an Brustkrebs erkrankte Arbeiterinnen im Jahr 2008 sogar Entschädigungen erhalten. Das dürfte jetzt vorbei sein. Die Epidemiologin Ruth Travis von der Universität Oxford berichtet, dass Untersuchungen, die über Jahre an insgesamt 1,4 Millionen Frauen durchgeführt wurden, die ursprüngliche These nicht bestätigen. Ein Zusammenhang zwischen einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus und Brustkrebs konnte nicht festgestellt werden.
Trotzdem ist Nachtarbeit belastend
“Auf Dauer führt ein chronisches Schlafdefizit zu Leistungsminderung, Gereiztheit, Appetitlosigkeit und erhöhtem Unfallrisiko”, so die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. “Verstärkt werden die Erscheinungen durch veränderte Essenszeiten und -gewohnheiten, durch nächtliches Kaffeetrinken zum Wachbleiben sowie durch Alkohol- oder Tablettenkonsum, um einschlafen zu können. Suchtgefährdung, Nervosität, Angstzustände und Depressionen sind in dieser Situation nicht selten. Familiäre und soziale Kontakte gehen manchmal zurück bis hin zur Isolation.”
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