Mit einer umfangreichen Kampagne wenden sich Berufsgenossenschaften und Unfallkassen speziell an kleine und mittelständische Unternehmen. Besonders in diesen Unternehmen existiert ein großer Nachholbedarf in Sachen Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, so die Initiatoren. Die neue Kampagne „kommmitmensch“ bietet jede Menge Informationen, Checklisten und Arbeitsmaterialien sowie aktive Unterstützungsmaßnahmen.
Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen empfehlen, dass insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit auf die Tagesordnung setzen. Der Grund: Die Hälfte der in KMU Beschäftigten findet, in ihrem Unternehmen werde zu wenig dafür getan, dass sie gesund bleiben und sicher arbeiten können. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Umfrage im Zusammenhang mit der Präventionskampagne. Kleine und mittlere Unternehmen schneiden in punkto innerbetriebliche Kommunikation, Beteiligung, Betriebsklima, Fehlerkultur, Führung sowie Sicherheit und Gesundheit schlechter ab als große Unternehmen. Dies spiegelt sich auch in der betrieblichen Unfallquote (PDF, 1,5 MB) wider, die in KMU vergleichsweise höher ist als in sehr großen Betrieben.
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„Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit stellen Unternehmen mitunter vor komplexe Herausforderungen. Da hilft es, wenn man auf die Unterstützung von Fachleuten bauen kann. Großunternehmen haben es da naturgemäß leichter als Kleinbetriebe, da sie eigene Fachleute beschäftigen können“, sagt Helmut Ehnes, Präventionsleiter bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI).
Ziel: Prävention als selbstverständliche Haltung
Die in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) organisierten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zeigen im Rahmen der Kampagne kommmitmensch auf, welchen Stellenwert Sicherheit und Gesundheit für den erfolgreichen Unternehmensbetrieb haben und dass sich die Investition in die Prävention auch betriebswirtschaftlich lohnt. „Unser Ziel ist es, dass die Präventionskultur zur selbstverständlichen Haltung von Führungskräften wird und in deren tägliches Handeln einfließt. Dafür brauchen sie einfache und verständliche Ansätze“, verdeutlicht Ehnes.
Wie können Verantwortliche in KMU die Arbeit in ihrem Betrieb sicher und gesund gestalten und ihre Mitarbeiter in die Präventionsmaßnahmen einbeziehen? Tipps gibt die neue Broschüre „Selbstverständlich sicher und gesund“. Die darin gesammelten Checklisten, Diskussions-Anregungen und Arbeitsmaterialien sind speziell auf die Belange kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten. Mittels einfacher Handlungshilfen werden die Führungskräfte motiviert, Schritt für Schritt in jenen sechs Handlungsfeldern aktiv zu werden, die zentral für eine gute Präventionskultur sind: Kommunikation, Beteiligung, Betriebsklima, Fehlerkultur, Führung sowie Sicherheit und Gesundheit.
Führungskräfte stärker einbinden
Auch eine neue Seminarreihe zu den sechs Handlungsfeldern der Kampagne soll die Verantwortlichen dabei unterstützen, eine ganzheitliche Präventionskultur in ihrem Unternehmen zu entwickeln oder bestehende Ansätze zu verbessern. „Wenn wir es schaffen, die Führungskräfte stärker ins Boot zu holen, kommen wir unserer ‚Vision Zero‘, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, ein deutliches Stück näher“, so Helmut Ehnes.
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kommmitmensch ist die bundesweite Präventionskampagne von Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihrem Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Hintergrund ist, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in den vergangenen Jahren nicht mehr deutlich gesunken ist. Um dem Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, weiter näher zu kommen, brauchen wir deshalb einen ganzheitlichen Ansatz: kommmitmensch unterstützt Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei, eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und Gesundheit Grundlage allen Handelns sind.
Weitere Informationen unter www.kommmitmensch.de
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