Wer nicht genug Geld für gesunde Ernährung hat, riskiert auch eine schlechtere Gesundheit und eine geringere Lebenserwartung im Alter. Auch Einwanderer sind von diesem Teufelskreis betroffen. Ein jährlicher Kongress möchte gegensteuern. (Foto: rtr)
Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts in Berlin sterben Männer mit niedrigem Einkommen elf Jahre früher als Männer auf mittlerem oder hohem Einkommensniveau. In der gleichen Studie wurde festgestellt, dass auch arme Frauen im Vergleich zu Frauen in guten finanziellen Verhältnissen acht Jahre früher sterben.
Das Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin stellte fest, dass ältere Menschen über sechzig Jahre, die sich als arm wahrnehmen, schneller erkranken und eine längere Zeit brauchen, um wieder gesund zu werden. 38% der sich als arm wahrnehmenden Senioren werden schnell krank und 48% dieser Menschen weisen einen schlechten gesundheitlichen Zustand auf.
„Gesundheit nachhaltig fördern“
Um auf das Thema Armut und Gesundheitsprobleme aufmerksam zu machen und den Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit zu untersuchen, findet in Berlin jährlich ein Kongress statt. Die Veranstaltung, welche in ihrer Branche zu der größten gehört und zwei Tage lang anhält, fand dieses Jahr vom 13. bis zum 14. März 2014 unter dem Motto „Gesundheit nachhaltig fördern: langfristig – ganzheitlich – gerecht“ bereits zum 19. Mal statt.
Die Referenten machten auf die Vorteile des Kongresses aufmerksam, welcher jährlich den Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit hervorheben und neue Ideen und Projekte bezüglich der Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Menschen mit geringem Einkommen entwickeln soll. Außerdem haben die Referenten hervorgehoben, dass zur Beseitigung des Ungleichgewichts zwischen den sozialen Schichten innerhalb der Gesellschaft das Bewusstsein jedes Individuums im Gesundheitssektor erhöht werden muss.
Bewusstsein für gesundes Leben schaffen
Die Staatssekretärin für Gesundheit in der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin, Emine Demirbüken-Wegner, wies darauf hin, dass es verschiedene Dimensionen von Armut gebe und somit die Individuen unterschiedliche Betrachtungen bezüglich ihres Lebens aufweisen. Um das Bewusstsein für ein gesundes Leben derer erwecken zu können, müssten verschiedene Veranstaltungen zur Information und Bewusstmachung der Situation mit Blick auf die Individuen durchgeführt werden.
Demirbüken-Wegner erklärte, wie Armut schneller zur Gesundheitsproblemen führen kann und aus diesem Grund die Gesundheitsdienste ganzheitlich seien müssten: „Wenn wir einen Menschen darüber aufklären, dass er sich richtig und ausgewogen ernähren soll, müssen wir diesem Menschen auch beibringen, wie man gesunde Nahrung kocht.“
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