Arbeit: Gesundheit und Arbeitsschutz in Industrie 4.0

Industrie 4.0 verändert de Arbeitswelt, also müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst werden, findet der Verband der deutschen Betriebs- und Werksärzte (VDBW) e.V. Dazu hat er ein Thesenpapier mit 12 Forderungen aufgestellt. (Foto: Ford Motor Company, CC BY 2.0)

Versicherungspflicht für alle Tätigkeiten – unabhängig der Beschäftigung. So lautet eine Forderung des Verbands der deutschen Betriebs- und Werksärzte (VDBW). Der Verband sieht in Industrie 4.0 Chancen und Risiken. Mit einem Thesenpapier möchte er einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Arbeit leisten. (Foto: Ford Motor Company, CC BY 2.0)

Lange Zeit dominierten Technologien die Debatte über Digitalisierung und Industrie 4.0. Das ist auch wenig überraschend. Denn mobiles Internet, Smartphones, Apps, Cloud-Dienste, Datenbrillen, Exoskelette, Robotisierung und viele weitere Technologien sind nach wie vor wichtige Antreiber für digitale Transformation der Wirtschaft. Inzwischen mehren sich die Stimmen, die auf weitere Folgen der Digitalisierung aufmerksam machen – zum Beispiel der Verband der deutschen Betriebs- und Werksärzte (VDBW) e.V.

Arbeitsschutzrecht an neue Arbeitsformen anpassen

Durch die Einführung des autonomen Fahrens wird ein erheblicher Rationalisierungsschub entstehen, führt VDBW an. Vor diesem Hintergrund sei es gesellschaftspolitisch ein wichtiges Ziel, die Erwerbsfähigkeit langfristig und nachhaltig zu sichern. „Diese strukturellen Veränderungen erfordern eine hohe zeitliche und räumliche Flexibilität und Qualifizierung des Beschäftigten und stellen höhere Anforderungen an die Kompetenz des Einzelnen. Wir brauchen ein enges Zusammenwirken von Vorsorge und Qualifizierung“ sagt Präsident Dr. Panter.

Der VDBW sieht insbesondere den Gesetzgeber in der Pflicht. Er fordert, das gesamte Arbeitsschutzrecht und Regelungen der Unfallversicherungsträger um entsprechende neue Arbeitsformen zu ergänzen. Dazu gehöre, das Recht und die Verpflichtung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge auf alle Erwerbstätigen auszuweiten. Somit bedarf die Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge einer Anpassung. Die neuen Erwerbsmöglichkeiten sollen berücksichtigt und mit möglichen Qualifikationserfordernissen verknüpft werden.

Thesenpapier mit 12 Forderungen

Als Beitrag zu dieser Debatte haben der Verbandspräsident, Dr. med. Wolfgang Panter, und das Präsidiumsmitglied, Dr. Med. Heinz Bicker, ein Thesenpapier veröffentlicht. Zentrale Forderung: die Beschäftigungsfähigkeit langfristig und nachhaltig sichern. Das Papier beinhaltet mehr als Thesen. Der Verband stellt einen umfassenden Katalog aus gesellschaftspolitischen Forderungen auf, darunter die Versicherungspflicht für alle Tätigkeiten unabhängig der Beschäftigungsform. (vdbw/betriebundarzt)

[su_box title=“DOWNLOAD DES VDBW-THESENPAPIERS „ARBEIT 4.0″ box_color=“#b7cd41″]In insgesamt 12 Punkten adressieren die Autoren Forderungen an die Politik. Mit diesem Thesenpapier will der Verband Deutscher Betriebs und Werksärzte einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion über die Weiterentwicklung der Arbeit leisten. Die Chancen der Digitalisierung erkennen, aber auch die Risiken nicht verkennen. Das Thesenpapier (pdf) kann hier kostenlos heruntergeladen werden.[/su_box]

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